Ich dichte, du dichtest, Gauß ist am Dichtesten (Zufallsverteilung/dichten)

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Aufteilungen

Wichtigster unterschied zwischen mehreren Verteilung ist, ob sie diskret oder stetig sind. Dies gilt genauso für die darunterliegende Zufallsvariable.

Eine Zufallsvariable heißt diskret, wenn X={X(w)wΩ}X = \{X(w) \mid w \in \Omega\} abzählbar ist. Zudem gilt natürlich wenn Ω\Omega diskret ist, sind alle ZV das auch.

Stetig ist dann natürlich so was wie XRX \subseteq \mathbb{R}.

Erwartung gleich 0

Der Erwartungswert ist der durchschnittlich zu erwartende Wert einer ZV.

Es gibt folgende Rechenregeln:

  • E(X+Y)=E(X)+E(Y)E(X + Y) = E(X) + E(Y)

  • E(aX+b)=aE(X)+bE(aX +b) = aE(X) + b

  • E(X+Y)E(X)+E(Y)E(|X+Y|) \le E(|X|) + E(|Y|)

  • und wenn X, Y stoch. unabhängig sind: E(f(X)g(Y))=E(f(X))E(g(Y))E(f(X) \cdot g(Y)) = E(f(X)) \cdot E(g(Y))

Diskrete ZV

E(X)=xpX(x)dxE(X) = \int_{-\infty}^{\infty} x p_X(x) dx

Wobei pXp_X die Zähldichte von XX. Also pX(x)=P(X=x)p_X(x) = P(X = x). Beispiel: Bei Würfel 6 gewinnst du 1€ sonst verlierst du. Dann ist die Zähldichte:

pX(x)={56,x=016,x=10,sonstp_X(x) = \begin{cases} \frac{5}{6}, & x = 0 \\ \frac{1}{6}, & x = 1 \\ 0, & \text{sonst} \end{cases}

Stetige ZV

E(X)=xfX(x)dxE(X) = \int_{-\infty}^{\infty} xf_X(x)dx,

wobei fX(x)f_X(x) die Dichtefunktion von XX ist. Für sie gilt: PX((a,b])=P(a<Xb)=abf(x)dxP_X((a,b]) = P(a < X \le b) = \int_a^b f(x)dx. Zudem f(x)0,xRf(x) \ge 0, x \in \mathbb{R} und f(x)dx=1\int_{-\infty}^{\infty} f(x) dx = 1

Notation XfxX \sim f_x hat Dichte

Varianz

Die Varianz berechnet sich durch σX2=Var(X)=E((XE(X))2)\sigma_X^2 = Var(X) = E((X - E(X))^2) Das wichtigste sit der Verschiebungssatz:

Var(X)=E(X2)(E(X))2Var(X) = E(X^2) - (E(X))^2

Weitere Rechenregeln:

  • Var(aX)=a2Var(X)Var(aX) = a^2Var(X)
  • E(X)=0    Var(X)=E(X2)E(X) = 0 \implies Var(X) = E(X^2)
  • X,YX,Y stoch. unabhängig     Var(X+Y)=Var(X)+Var(Y)\implies Var(X + Y) = Var(X) + Var(Y)

Dichtetransformationssatz

Sei fX(x)f_X(x) eine Dichtefunktion für X=(a,b),a<bX=(a,b), a < b und sei g(x)=yg(x) = y eine stetig differenzierbare Funktion mit Umkehrfunktion g1(y)=xg^{-1}(y) = x.

Dann ist die Dichte fY(y)=fX(g1(y))g1(x)f_Y(y) = f_X(g^{-1}(y)) \cdot |g^{-1'}(x)| (die Ableitung der Umkej).

Schritt für schritt also prüfen:

  • Prüfen ob g(x)g(x) stetig differenzierbar ist. Meistens einfach: einfach sagen ja polynom ist stetig diff`bar, ln,e,sin,cosln, e, \sin, \cos sowieso.
  • Prüfen ob g(x)g(x) eine Umkehrfunktion hat. Also prüfen ob g(x)g(x) bijektiv ist. Einfacher: surjektiv und injektiv seperat checken.
  • Dichtetransformationssatz anwenden.

Verteilungen

Das Problem: Stocha ist sehr unübersichtlich. Schon allein bei der Bezeichnung der ganzen Verteilungen die jetzt gleich runtergerattert werden, gibt es unterschiedliche Benennungen. Ich werde es hier einheitlich halten. Ihr müsst diese ganzen Sachen überhaupt nicht auswendig können. Ihr müsst nur wissen, dass sie existieren.

Verteilungsfunktionen werden mit FX(x)F_X(x) geschrieben, für sie gilt: FX(x)=xfX(t)dt,xRF_X(x) = \int_{-\infty}^{x} f_X(t) dt, x \in \mathbb{R}

Somit gilt: P(Xx)=FX(x)P(X \le x) = F_X(x) und P(a<Xb)=FX(b)FX(a)P(a < X \le b) = F_X(b) - F_X(a)

Eine Verteilungsfunktion muss monoton wachsend und rechtssteig sein. Zudem gilt:

limxFX(x)=0\lim_{x \to -\infty} F_X(x) = 0 und limxFX(x)=1\lim_{x \to \infty} F_X(x) = 1

Die Quantilfunktion FX1(p)F_X^{-1}(p) ist die "praktisch" die Umkehrfunktion von FX(x)F_X(x). Genauer definiert ist sie:

F1={wRF(w)p}F^{-1}= \{w \in \mathbb{R} \mid F(w) \ge p\}

Diskrete Verteilungen

  • Binomial Verteilung: XBin(n,p)X \sim Bin(n,p) heißt Binomialverteilt, es kommt natürlich vom Binomialkoeffizienten.
    P(X=k)=pX(k)=(nk)pk(1p)nkP(X = k) = p_X(k) = \binom{n}{k} p^k (1-p)^{n-k} mit Parameter nNn \in \mathbb{N} und p[0,1]p \in [0,1]

    Erwartungswert: E(X)=npE(X) = np
    Varianz: Var(X)=np(1p)Var(X) = np(1-p)

  • Bernoulli Verteilung: XBer(p)X \sim Ber(p) ist eine spezielle Binomialverteilung mit n=1n = 1

    Erwartungswert: E(X)=pE(X) = p
    Varianz: Var(X)=p(1p)Var(X) = p(1-p)

  • Poisson Verteilung: XPoi(λ)X \sim Poi(\lambda)
    P(X=k)=pX(k)=λkk!eλP(X = k) = p_X(k) = \frac{\lambda^k}{k!} e^{-\lambda} mit Parameter λ>0\lambda > 0

    Erwartungswert: E(X)=λE(X) = \lambda
    Varianz: Var(X)=λVar(X) = \lambda
    Rechenregel: XPois(λ1),YPois(λ2)X \sim Pois(\lambda_1), Y \sim Pois(\lambda_2) unabhängig     X+YPois(λ1+λ2)\implies X + Y \sim Pois(\lambda_1 + \lambda_2)

  • Geometrische Verteilung: Siehe Formelsammlung

  • Hypergeometrische Verteilung: Siehe Formelsammlung

  • Negative Binomialverteilung: Siehe Formelsammlung

Stetige Verteilungen

  • Gleichverteilung XU(a,b)X \sim U(a,b)
    fX(x)={1ba,a<x<b0,sonstf_X(x) = \begin{cases} \frac{1}{b-a}, & a < x < b \\ 0, & \text{sonst} \end{cases}

    Erwartungswert: E(X)=a+b2E(X) = \frac{a+b}{2}
    Varianz: Var(X)=(ba)212Var(X) = \frac{(b-a)^2}{12}
    Verteilungsfunktion: FX(x)={0,x<axaba,axb1,x>bF_X(x) = \begin{cases} 0, & x < a \\ \frac{x-a}{b-a}, & a \le x \le b \\ 1, & x > b \end{cases}

  • Exponentialverteilung XExp(λ)X \sim Exp(\lambda)
    fX(x)=λeλxf_X(x) = \lambda e^{-\lambda x} mit Parameter λ>0\lambda > 0

    Erwartungswert: E(X)=1λE(X) = \frac{1}{\lambda}
    Varianz: Var(X)=1λ2Var(X) = \frac{1}{\lambda^2}
    Verteilungsfunktion: FX(x)={1eλx,x00,sonstF_X(x) = \begin{cases} 1 - e^{-\lambda x}, & x \ge 0 \\ 0, & \text{sonst} \end{cases}

  • Normalverteilung XN(μ,σ2)X \sim N(\mu, \sigma^2)
    fX(x)=φ(μ,σ2)12πσ2e(xμ)22σ2f_X(x) = \varphi_{(\mu, \sigma^2)} \frac{1}{\sqrt{2\pi \sigma^2}} e^{-\frac{(x-\mu)^2}{2\sigma^2}} mit Parameter μR,σ2>0\mu \in \mathbb{R}, \sigma^2 > 0

    Erwartungswert: E(X)=μE(X) = \mu
    Varianz: Var(X)=σ2Var(X) = \sigma^2
    Verteilungsfunktion: FX(x)=Φ(μ,σ2)(x)=xφ(μ,σ2)(t)dtF_X(x) = \Phi_{(\mu, \sigma^2)}(x) = \int_{\infty}^x \varphi_{(\mu, \sigma^2)}(t) dt

    Wichtiges zu beachten:

    • Bei der Normalverteilung liest man meistens Werte von einer Tabelle ab. Da ihr sicher nicht diese Formel mit dem Ubuntu Taschenrechner ausrechnen wollt.
    • Wie das genau geht kommt unten.
    • Die Standardnormalverteilung hat die Parameter μ=0,σ2=1\mu = 0, \sigma^2 = 1 und wird mit Φ\Phi und φ\varphi bezeichnet.

    Rechenregeln:

    • Ist XN(μ,σ2)X \sim N(\mu, \sigma^2), dann ist X=XμσN(0,1)X^* = \frac{X-\mu}{\sigma} \sim N(0,1). Sehr wichtig
    • Somit gilt Φ(μ,σ2)(x)=Φ(xμσ)\Phi_{(\mu, \sigma^2)}(x) = \Phi(\frac{x-\mu}{\sigma}) und φ(μ,σ2)(x)=1σφ(xμσ)\varphi_{(\mu, \sigma^2)}(x) = \frac{1}{\sigma}\varphi(\frac{x-\mu}{\sigma})
    • Sind XN(μ1,σ12)X \sim N(\mu_1, \sigma_1^2) und YN(μ2,σ22)Y \sim N(\mu_2, \sigma_2^2) unabhängig, dann ist aX+bYN(aμ1+bμ2,a2σ12+b2σ22)aX+bY \sim N(a\mu_1 + b\mu_2, a^2\sigma_1^2 + b^2\sigma_2^2)
    • Sind X1,...,XnX_1, ..., X_n unabhängig und XiN(μi,σi2)X_i \sim N(\mu_i, \sigma_i^2), dann ist XN(μ,σ2n)\overline{X} \sim N(\mu, \frac{\sigma^2}{n}) und X=nXμσN(0,1)\overline{X}^* = \sqrt{n} \frac{\overline{X} - \mu}{\sigma} \sim N(0,1)
  • Betaverteilung: Siehe Formelsammlung

  • Gammaverteilung: Siehe Formelsammlung